Wie entwickelt sich der deutsche Immobilienmarkt?

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Zinsen, Preise, Nachfrage – Welche Entwicklung prognostizieren Experten für die nahe Zukunft am deutschen Immobilienmarkt und was bedeutet das für mein Investment?

Hier geht es zum Finanzierungsexperten André Braukmüller


 

Transkription:

Jörn Römer | 00:06.208
Herr Braukmüller von Hüttig & Rompf, wir sind im April 2024. Wir haben zwei wirklich ziemlich bewegte Jahre hinter uns. Wenn Sie jetzt die Glaskugel, über die wir schon öfter mal gesprochen haben, hätten und Sie würden unprofessionalerweise natürlich so eine Prognose abgeben, wie sehen Sie denn noch in diesem Jahr und vielleicht auch im Folgejahr die Zinsentwicklung? die da vor uns liegt.

André Braukmüller | 00:39.261
Oh ja, ich habe eine Frage in diese Richtung irgendwie erwartet. Und Menschen wie ich, die mögen dieses Glaskugelgucken ja immer irgendwie so gar nicht. Also kleines Geheimnis zwischen uns, Herr Römer, ich kann genauso weit in die Zukunft gucken wie Sie. Sie sind unter uns,

Jörn Römer | 00:55.488
Sie dürfen einfach alles sagen, was Sie wollen.

André Braukmüller | 00:57.589
Und deshalb, meine persönliche Meinung ist, dass sich die Zinswelt irgendwie… die tendenziell zwischen drei und vier Prozent irgendwo da, wo wir jetzt liegen, einpendeln wird über die nächsten ein, zwei Jahre. Wenn man das mal so sieht, ist natürlich ein Zinssatz auch immer stark abhängig vom Projekt und vom Eigenkapitaleinsatz in irgendeiner Weise. Also dementsprechend haben wir da schon ein bisschen Spielraum drin. Ich kriege jeden Tag einige E-Mails, wo irgendeine Bank wieder mitteilt, wir erhöhen die Konditionen um 0,1 oder wir senken die Konditionen um 0,1 und während der eine senkt, erhöht der andere und andersrum. Da ist eigentlich jeden Tag momentan so ein Ping-Pong von 1,2 rauf oder runter drin. Wenn wir uns mal so einen Chart der letzten anderthalb Jahre Zinsentwicklung angucken würden, dann pendeln wir irgendwo zwischen… 3,5 und 4 Prozent, mal ein bisschen drunter, mal ein bisschen drüber, aber mit relativ starken Ausschlägen nach oben und nach unten die letzten anderthalb Jahre. Da war also jeden Tag Musik drin, wie man das so schön sagt. Und jetzt nach anderthalb Jahren sagt der Banker, ja, wir haben einen Seitwärtstrend. Wenn ich auf der Kundenseite bin, kann es passieren, dass der Zinssatz auf dem Montag cooler ist als auf dem Freitag.

Jörn Römer | 02:20.966
Herr Braukmüller, was sagen Sie denn eigentlich Leuten? Da gibt es ganz unterschiedliche Meinungen. Das ist auch wie bei Ärzten oder Anwälten, bei den Leuten, die sagen, die Immobilienpreise, die werden jetzt auch wieder steigen, nachdem sie jetzt auch mal zwei Jahre ein bisschen nach unten gegangen sind. Was sagen Sie denen denn jetzt gerade mal?

André Braukmüller | 02:39.361
Für den, ich sehe das genauso. Immobiliengeschäft ist immer irgendwo ein langfristiges Geschäft und meiner Meinung nach muss man ganz klar sagen. Wenn ich in dem Immobiliensektor unterwegs bin, dann hat auf bessere Zeiten warten langfristig noch nie geholfen. Natürlich hätte ich gerne jetzt die Möglichkeit, den Kunden die Zinssätze von vor zwei Jahren zu verkaufen. Oder vor drei Jahren. Habe ich aber leider nicht mehr. Und die Preisentwicklung spielt auch dagegen. Das heißt, diejenigen, die vor ein paar Jahren einfach deutlich coolere Konditionen gekriegt haben, hatten im Gegenzug vielleicht einen etwas teureren Einstiegspreis. Und wenn wir uns vielleicht dann, wir hatten vorhin schon mal Oma, Opa, Mama, Papa in den Ohren, wenn wir da so eine Aussage hören, wie ja damals hat die Immobilie auch nur die Hälfte gekostet oder wir haben über sieben Prozent bezahlt, genau das ist das Thema. Wenn ich mehr Zinsen zahle, habe ich tendenziell irgendwie kleinere Kaufpreise und andersrum, wenn die Zinsen größer werden, sinkt die Nachfrage, weil sich die Sachen weniger Menschen leisten können und die Preise passen sich entsprechend an. Und mit Blick auf ein langfristiges Invest kann ich immer nur sagen, warten hilft nicht. Wenn es passt, machen. Ich glaube, langfristig ist es immer eine richtige Entscheidung.

Jörn Römer | 03:59.576
Aber Sie haben ja gesagt, Sie gehen jetzt von einer Seitwärtsbewegung aus, auf die wir zulaufen, was die Zinsen angeht. Und trotzdem, Preise tendenziell steigen. Ist denn mehr Geld im Markt? Oder sind die Leute einfach dann mutiger?

André Braukmüller | 04:16.572
Alles ein bisschen. Also wenn wir uns jetzt gerade die ganzen Tarifabschlüsse angucken, die in den letzten Wochen durch die Presse gegangen sind, dann ist ja zukünftig mehr Geld im Markt. Dann haben die Menschen in den letzten Jahren ja gelernt, dass es kein Strohfeuer ist, sondern dass die Zinsen einfach da sind, wo sie sind und nicht wieder runterfallen auf eine 0, oder eine 1, und böse Zungen sagen, wir haben… uns auf der Kundenseite an das neue Normal jetzt gewöhnt. Und das heißt, oder noch dreister, viele Menschen… Wir sind ja in dem Großsegment Investment. Also gerade die Investoren haben in den letzten zwei Jahren sich mal ein Stück zurückgezogen, wenn sie nicht mussten und gesagt, wir gucken uns das erstmal an, wo die Reise hingeht. Und ja, die Gelder sind über, es muss irgendwo was passieren. Man merkt klare Auswirkungen auch auf den Mietmarkt, sprich die Mieten steigen. Das heißt, es werden wieder mehr Leute in die Richtung. gedrängt zu sagen, ob ich nur in die Vier-Zimmer-Wohnung miete oder mir doch das kleine Häuschen kaufe. Da sind wir ein Stück weit im Eigennutz, aber das ist ja dann der gleiche Part. Und von daher wird die Nachfrage wieder steigen am Markt. Das merken wir auch seit ungefähr einem halben Jahr in einer ganz klaren Nachfragebewegung oder Entwicklung wieder. Zurück zu dem gleichen Satz wie vor ungefähr drei Minuten. Wenn es passt, machen.

Jörn Römer | 05:54.175
sagen wir zur Stimmungssteigerungen und zum Thema kaufen hat die nicht mehr stark steigende inflation sicherlich auch ein Einfluss gerade gestern die sind im April 2024 die

André Braukmüller | 06:08.185
Inflationsrate auf 2,2 Prozent zurückgegangen werden sie vielleicht auch spüren also eine nachfrage das was wir halt wirklich täglich wahrnehmen ist dass die Kunden nicht, also diese Mietsteigerungen der letzten Jahre wahrnehmen, dass man sagt, okay, ein Projekt, was ich auf der Investorenseite die letzten zwei Jahre nicht gerechnet habe, jetzt habe ich andere Mietpreise, die ich durchrechnen kann, jetzt rechnet es sich wieder. Das heißt, die Immobilien oder die Mieterträge wachsen ein bisschen, um den Zinsanstieg auszugleichen und auf der Eigennutzerseite werden die Menschen einfach wieder mutiger. Und diese Kombination mit gefühlt auch wieder ruhigeren Fahrwassern in der Gehaltswelt oder auch in der Tarifwelt. Wenn ich heute schon weiß, ich bin bei einer Firma angestellt, die irgendwo tariflich organisiert ist, dann weiß ich, wenn ich jetzt einfach mal drei, vier, fünf Jahre in die Zukunft gucke, habe ich wieder ein paar Euro mehr im Portemonnaie. Ich stelle meinen Kunden immer gerne die Frage nach der aktuellen Wunschrate. Und nach der Schmerzgrenze und dann kommt gerne auch mal so die Spielerei, jetzt stellt euch diese Rate doch mal vor, liebe Kunden, und geht mal zehn Jahre in die Vergangenheit. Hättet ihr euch das auch leisten können? Da kriegt man dann so gerne so ein Grinsen zurück. Und jetzt müssen wir die Leute immer glauben, wenn wir zehn Jahre in die Zukunft gehen, wird es tendenziell viel, viel einfacher, die Rate zu zahlen. Man kann es nicht greifen, man kann es nicht richtig planen, aber der Trend ist halt so, dass halt Inflation über… Zins-und Geldentwicklung irgendwo gesteuert wird. Und damit kommt langfristig halt einfach mehr ins Portemonnaie rein. Und das macht einfach Sinn. Und deshalb, ja, warten hilft nicht.

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